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Hörner
Fürst-Pless Horn
Das Fürst-Pless Horn wurde, seit ca. 1870, zur Jagd verwendet. Sein Namensgeber war Hans Heinrich XI. Fürst von Pless, dem Oberjägermeister von Kaiser Wilhelm I und II. Das Fürst-Pless Horn hat „augerollt“ eine Länge von ca. 1,30 m. Geübte Bläser können dem Narturhorn (ohne Ventile) fünf bis sieben Töne entlocken. Jagdsignale, sowie die meisten Jagdmusikstücke bestehen ausschließlich aus diesen Naturtönen.
Fürst-Pless Horn mit Ventilen
Um eine höhere Klangvielfalt zu erreichen, wurden, im 19. Jahrhundert, die Jagdhörnen auch mit drei Ventilen hergestellt. Dadurch hat man mit dem Fürst- Pless Horn den gleichen Tonumfang wie mit einer Trompete. Bei den Rhenegger Jagdhornbläsern tauchten in den 80er Jahren die ersten Ventilhörner auf. Dadurch wurde es möglich, unser Repertoire, über die klassische Jagdmusik hinaus, zu erweitern.
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Parforcehorn
Eigentlich wurde das Parforcehorn vor dem Fürst-Pless Horn, bei der Jagd eingesetzt. Die, damasl in Frankreich sehr beliebte, Parforce-Jagd (französisch: par force = mit Gewalt) ist eine Treibjagd, bei welcher sich die Jäger auf Pferden fortbewetgen. Daher wurde bei dieser Form der Jagd das Parforcehorn bevorzugt. Nicht etwa wegen seines weicheren, tieferen Klanges, sondern eher, weil man diese Hörner wegen ihrer Bauform über die Schulter um den Oberkörper hängen konnte. Dadurch hatte man noch beide Hände frei, um das Pferd noch lenken zu können. Das Parforcehorn hat eine gestreckte Länge von ca. 2,70 m.
Parforcehorn mit Ventilen
Genau wie das Fürst-Pless Horn, wurde auch das Parforcehorn mit Ventilen ausgestattet (ca. 1820). Daraus entstanden dann die, aus Orchestern, bekannten Waldhörner. Die Parforcehörner mit Ventilen, wie wir sie verwenden, sind zweimal zu einer Spirale gewickelt, dadurch sind sie etwas kompakter, da der Durchmesser nur noch halb so groß ist. Vom Klang her ist das Parforcehorn mit Ventilen mit einem Teno
Unsere Instrumente, die Geschichte der Jagdhörner Das Jagdhorn an sich stammt aus einer Zeit, lange bevor es Handy´s gab. Denn ursprünglich dienten die Jagdhörner genau diesem Zweck, der Kommunikation der Jäger und Treiber untereinander. Doch solche Arten der Kommunikation sind schon nahezu so alt, wie die Menschheit selbst. Neben Trommeln und Rauchzeichen wurden schon, vor tausenden von Jahren, Signale mit Hörnen, zur gegenseitigen Verständigung, eingesetzt. Jedoch waren diese Hörner noch nicht aus funkelndem Blech, sondern stammten von Schädeln, diverser Tierkadaver. Erst im Mittelalter war es technisch möglich, Hörner aus Blech zu dengeln. Bei der Jagd kamen Hörner, sowie Jagdsignale, erst im 17.Jahrhundert, in Frankreich zum Einsatz. Jagdsignale haben mehrere Bedeutungen. So wird vor der Jagd zunächst die „Begrüßung“ gespielt. Weitere wichtige Informationen werden beispielsweise mit „zum Essen“ , „Treiber in den Kessel“ oder „Jagd vorbei“ durchs Revier verbreitet. Totsignale, wie „Sau tot“, „Fuchs tot“ usw. dienen nicht nur der Information, sondern sollen beim verblasen der Strecke, dem erlegten Wild, die letzte Ehre ehrweisen.